Carré du Temple , Rue du Temple

Grand Hôtel des Balcons, 3 rue Casimir Delavigne


Thomas Harlan schreibt im Buch

"Fieber-Tagebuch eines Aussätzigen", Eichborn Verlag, 2001, Seite 6-8, ISBN 3821808551:

 

 „Fieber hieß ursprünglich Bergell. Bergell war sechzehn, Norwegerin. Klaus hatte sie im Frühjahr 1952 auf einer Parkbank gefunden, ruhend im Gärtchen des Carré du Temple, Paris, 3. Bezirk, nahe dem Markt der roten Kinder..."


"...Er trug sie, Mitternacht, Herbst, auf Händen ins Zimmer – „für immer“ in das große, weiträumige Ding, das wir im obersten Stock des Grand Hôtel des Balcons in der Rue Casimir Delavigne für ein monatliches Kleingeld hatten mieten dürfen, und unternahm es noch in der gleichen Nacht, sie aufzupäppeln, mütterlich Amseln ähnlich, noch nicht Liebhaber, um sie dann ein versagendes Herz sein zu lassen...“

 


„...Die im Frühjahr 1953 in Paris, in Quimper und im Bergell während zweier Wochen entstandenen und später dann im Grand Hôtel des Balcons auf circa vierzig Pack- oder Kraftpapierseiten doppelseitig getippten Gedichte (deren zweite Kopie, Bergell, der Geliebten, zugeeignet, mit der Geliebten verschwand) fehlten, wie auch das (offenbar zum großen Teil verlorengegangene Originalmanuskript….“

 


Das "Tagebuch eines Aussätzigen" kaufte ich gleich im Erscheinungsjahr.

Schon damals beschäftigte mich die Ortsbeschreibung mit dem Gärtchen des Carré du Temple. In der Fantasie war ich schon dort. Erst Jahre später bin ich dann hingefahren um selber an diesem Platz zu sein. Es wäre einfach gewesen einen Online Kartendienst zu bemühen um sich virtuell umzuschauen. Das ersetzt aber nicht das Gefühl vor Ort die Geschichte Kinskis zu erleben und dort, selber auf der Parkbank sitzend, das Tagebuch zu lesen.

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Harlan und Kinski 1953